Tradition, Brauchtum und gelebte Volksfestkultur im Herzen Thüringens – Sommergewinn 2025 in Eisenach läutet Start der neuen Volksfestsaison ein


Tradition, Brauchtum und gelebte Volksfestkultur im Herzen Thüringens – Sommergewinn 2025 in Eisenach läutet Start der neuen Volksfestsaison ein
Am 29. März 2025 stand Eisenach ganz im Zeichen einer ihrer ältesten und zugleich lebendigsten Traditionen: Der Sommergewinn – eines der bedeutendsten Frühlingsfeste Deutschlands – lockte bei strahlendem Wetter tausende Besucherinnen und Besucher in die Innenstadt und verwandelte die Wartburgstadt einmal mehr in ein farbenfrohes Zentrum gelebten Brauchtums.
Auch in diesem Jahr nahm DSB-Präsident Albert Ritter im Namen des Deutschen Schaustellerbundes e.V. an der Traditionsveranstaltung teil und nutzte die Gelegenheit, am Rande der Feierlichkeiten mit anwesenden politischen Entscheidungsträgern über die aktuellen Herausforderungen der Schaustellerbranche zu sprechen. Gemeinsam mit Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt, Finanzministerin Katja Wolf und Eisenachs Oberbürgermeister Christoph Ihling war Ritter bei der offiziellen Eröffnung des Sommergewinns präsent.
„Der Sommergewinn in Eisenach ist ein herausragendes Beispiel für die unverzichtbare Rolle der Volksfeste im kulturellen und gesellschaftlichen Leben Deutschlands“, betonte Präsident Ritter. „Die Schaustellerinnen und Schausteller der Region setzen hier – gemeinsam mit der Sommergewinnszunft Eisenach unter der Leitung von Torsten Daut sowie mit Vereinen, Schulen und Institutionen – Jahr für Jahr ein beeindruckendes Zeichen für Zusammenhalt und gelebte Gemeinschaft.“
Im Namen des Deutschen Schaustellerbundes danken wir der Stadt Eisenach, der Sommergewinnszunft, allen beteiligten Schaustellerinnen und Schaustellern sowie den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern herzlich für ihren unverzichtbaren Beitrag zum Erhalt dieser einzigartigen Tradition.

„Gut Ei, Gut Ei und Kikeriki!“ – Was den Sommergewinn in Eisenach so besonders macht
Der Sommergewinn in Eisenach gehört zu den ältesten und bedeutendsten Frühlingsfesten Deutschlands. Seine Ursprünge reichen bis ins Jahr 1286 zurück, als erstmals eine entsprechende Prozession urkundlich erwähnt wurde. Über die Jahrhunderte hat sich das Fest immer wieder gewandelt – seine heutige Form mit großem Festumzug, dem Streitgespräch zwischen Frau Sunna und Herrn Winter sowie der symbolischen Verbrennung einer Strohpuppe geht auf das Jahr 1897 zurück. In diesem Jahr wurde auch die Sommergewinnszunft Eisenach gegründet, die bis heute für die Organisation des Festes verantwortlich ist. 2016 wurde der Sommergewinn in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen – eine besondere Auszeichnung, die seine kulturelle Bedeutung eindrucksvoll unterstreicht.
Traditionell wird der Sommergewinn drei Wochen vor Ostern gefeiert und symbolisiert den Sieg des Frühlings über den Winter. Im Mittelpunkt steht das berühmte Streitgespräch zwischen Frau Sunna, der Personifikation des Sommers, und Herrn Winter. Vor großem Publikum tragen beide ihre Argumente vor – ein ritualisierter Schlagabtausch, der stets zugunsten der wärmeren Jahreszeit endet und mit dem traditionsreichen Festgruß „Gut Ei, Gut Ei und Kikeriki!“ beschlossen wird. Den stimmungsvollen Höhepunkt bildet die feierliche Verbrennung der Strohpuppe, mit der der Winter symbolisch vertrieben wird – ein kraftvolles Bild, das alljährlich vom begeisterten Applaus des Publikums begleitet wird.
In diesem Jahr fand der große Festumzug am 29. März 2025 statt. Mit 46 Laufgruppen und 32 aufwendig gestalteten Festwagen zog der farbenfrohe Zug durch die Eisenacher Innenstadt. Historische Gewänder, musikalische Beiträge und liebevoll inszenierte Szenen machten den Umzug zu einem lebendigen Spiegel regionaler Kultur und Gemeinschaft. Das begleitende Volksfest, an dem zahlreiche Schaustellerbetriebe beteiligt waren, erstreckte sich traditionsgemäß bis zum übernächsten Sonntag, dem 7. April 2025 – und begeisterte während seiner gesamten Dauer mit Atmosphäre, Vielfalt und gelebtem Brauchtum.
