DSB – Deutscher Schaustellerbund e.V.

Bargeld der Zukunft – Themenpapiere für den Erhalt des Bargelds

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Wie bereits vor wenigen Wochen berichtet, war der Deutsche Schaustellerbund e.V. in den von der Bundesbank initiierten gesellschaftlichen Dialog „Bargeld der Zukunft“ eingebunden. Nun liegen die Ergebnisse dieses Dialogs in Form von Themenpapieren vor, eines aus der Warte der sog. Wächterorganisation (z.B. Verbraucherschutzverbände), eines aus der Sicht der Sozialverbände und eines aus der Sicht der sog. Bargeldbastionen, zu denen auch die Schausteller und Schaustellerinnen in Deutschland gehören.

Die Zahlungslandschaft ist jetzt schon im Wandel begriffen, immer mehr Menschen nutzen digitale Zahlungsmöglichkeiten, immer häufiger werden Bankfilialen und Geldautomaten geschlossen und abgebaut. Es droht eine Abwärtsspirale, in deren Folge Bargeld immer weniger genutzt wird.

Immerhin 93% der Menschen wünschen sich weiterhin die freie Wahl zwischen Bargeld und bargeldlosem Zahlungsverkehr. Das ist aber trotzdem kein Selbstläufer! Alle gesellschaftlichen Akteure, denen das Bargeld am Herzen liegt, müssen auf seine Bedeutung aufmerksam machen, auch die Schaustellerbranche!

Die wichtigsten Argumente für Bargeld im Überblick:

  • Schnelles und unkompliziertes Bezahlen: Bargeld ermöglicht schnelle und einfache Transaktionen, insbesondere an Orten ohne stabile elektronische Infrastruktur wie Wochen- und Jahrmärkten.
  • Zugang zu bargeldaffinen Kundengruppen: Die Akzeptanz von Bargeld erweitert den potenziellen Kundenkreis, insbesondere für Menschen, die bevorzugt mit Bargeld zahlen oder keinen Zugang zu unbaren Zahlungsmitteln haben.
  • Korrektiv gegenüber unbaren Zahlungsmitteln: Bargeld fungiert als Korrektiv im Zahlungsverkehr. Andere Zahlungsmittel müssen sich im Hinblick auf verschiedene Aspekte wie beispielsweise einfache Handhabung, Schutz der Privatsphäre, Unabhängigkeit von technischen Infrastrukturen und Kosten für dessen Einsatz und Nutzung für Händler und Kunden mit dem unkomplizierten Einsatz von Bargeld messen.
  • Individuelle und gesellschaftliche Resilienz: Bargeld stärkt die Autonomie und Handlungsfähigkeit des Einzelnen, insbesondere in Krisen- oder Katastrophenfällen, in denen elektronische Zahlungsmittel ausfallen könnten.
  • Gesellschaftliche Resilienz und krisenpräventive Wirkung: Bargeld trägt zur gesellschaftlichen Resilienzfähigkeit und Stabilität in Krisenzeiten bei. Als Ausfalllösung im Krisen- oder Katastrophenfall kann es jedoch nur fungieren, wenn es auch im Alltag genutzt wird, somit eine entsprechende Infrastruktur vorhanden ist und ein routinierter Umgang mit Bargeld besteht.

Besonders wichtig aus der Warte der Schaustellerbranche ist der Erhalt einer volksfesttypischen Tradition, die sich aus vielerlei Hinsicht über Jahrhunderte bewährt hat: Von unseren circa 200 Millionen Gästen auf Volksfesten sind kleinere und größere Kinder unsere zahlenmäßig relevanteste Besuchergruppe. Die meisten von ihnen werden von ihren Eltern und Großeltern, Tanten und Onkel im Vorfeld des Volksfestbesuchs mit “Kirmes-Talern“ bedacht, erhalten also 20 oder 30, manchmal vielleicht auch 50 € für einen schönen Tag auf dem Heimat-Volksfest.

So ist es auch für unsere jüngsten Besucher möglich, die Zuckerwatte selbst auszuwählen und zu bezahlen oder beim Kauf des Fahrchips für das Karussell auf die Hilfe eines Erwachsenen verzichten zu können. Und selbst das kleine Lebkuchenherz, das einem Freund oder einer Freundin mitgebracht werden soll, kann vom eigenen Taschengeld bezahlt werden.

Diese besondere Art des Gebens, die seit Generationen in der Erinnerung vieler Menschen mit Freude, Vorfreude und Großzügigkeit assoziiert wird, gilt es zu bewahren.

Aber auch die Förderung der Selbstständigkeit und Selbstwirksamkeit unserer jüngsten Besucher, die mit dem Umgang von Bargeld auf unseren Festplätzen einhergeht, gilt es aus unserer Sicht zu erhalten.

Vergleichbares gilt dahingehend, dass das Kirmes-Erlebnis wie von uns beschrieben für Kinder unmittelbarer, selbstbewusster und gerade im Nachgang auch ohne jede Reue stattfindet, da das Kind sein Budget selbst einteilt und im prüfenden Blick behält.

Ob es eine gesetzliche Akzeptanzpflicht für Bargeld geben wird, wird gegenwärtig auf europäischer Ebene diskutiert.

Die einzelnen Themenpapiere mit allen den Argumenten für den Erhalt von Bargeld können hier heruntergeladen werden: 

Themenpapier der Bargeldbastionen
Themenpapier der Wächterorganisationen
Themenpapier der Sozialverbände

Der DSB informiert über die weitere Entwicklung.